Frankreich 🇫🇷 2

Herbst 22 / 2 von 3
Nach einer stürmischen Nacht schien der Regen am Morgen nachzulassen, so dass wir schon bald zu den Cascade du Ray Pic losfuhren. Die aus einer eindrucksvollen Basaltformation herabstürzenden Wassermassen sind hervorgehoben durch die Herbstfarben toll anzuschauen.
 
Der wieder einsetzende Regen ist allerdings nicht so toll, so dass wir auf weitere Spaziergänge verzichten und direkt zum Markt nach Thueyts fahren (immer freitags) . Der nieselige Regen schmälert das Angebot aber keineswegs, so dass wir schon bald mit frischem Gemüse, leckerem Ziegenkäse und Honig versorgt sind. In Jaujac haben wir dann ausführlich Zeit zum Mittagessen, da die Wetterapp für die kommenden zwei Stunden Regen meldet. Und tatsächlich hört der Regenguss dann auf, so dass wir eine kleine Runde zu den hiesige Basaltformationen laufen können, nur leider war die Regenpause nicht lang genug!
 
 
Wieder trocken geht es über schmale Straßen nach Largentière und weiter durch das bergige Hinterland der Ardèche auf der Suche nach einem Stellplatz.
Am nächsten Morgen lachte die Sonne und so machten wir uns von Saint-Étienne-de-Lugdarès auf zum Col du Pendu, an welchem eine Wanderung zum Les Valadous startet.
 
 
Die gemütliche Wanderung führt zum eher flachen Gipfel, der steil zur Ardèche abfällt und einen ausgezeichneten Ausblick auf das obere Ardèchtal bietet.
 
Durch den herbstlichen Wald führen schmale Pfade zurück zum Ausgangspunkt. Den Rest des Tages lassen wir es ruhig angehen und kommen gegen Abend an der Abbey Notre Dame des Neiges an. R. L. Stevenson hatte mit Modestine hier Halt gemacht und auch wir nützen die Möglichkeit hier über Nacht zu stehen. Ein Einkauf im kleinen Klosterladen ist selbstverständlich und so genießen wir den Abend mit Wein von den Abtei und herrlicher Ruhe.
Was macht das Wetter nur ? Dicke Wolken hängen am Himmel und Nebel liegt auf den Wiesen. Von der Abtei aus gibt es einen kleinen Rundweg, den wir gehen, bevor wir Richtung Pied de Borne aufbrechen.
 
Dort hatten wir vor Jahren eine tolle Wanderung gemacht, die wir gerne nocheinmal laufen würden. Aber die felsigen Pfade entlang der Chassesac sind bei Nässe zu rutschig, so dass wir nur bis zur ersten Hängebrücke kommen.
 
Es wird heute einen ruhiger Tag. Wir können die Cevennen in verschiedenen Stadien des Regens und Nebels bewundern . In Villefort besuchen wir noch den Herbstmarkt mit Musik und regionalen Produkten, dann geht es recht zügig nach Pont de Montvert zum Stellplatz . 
Der Nationalpark Cevennen war ein Hauptziel unserer Reise und es fällt uns nicht leicht den Plan zu ändern. Zwar sind die Weterprognosen für heute gut aber für die nächsten Tage nicht so toll, so entschließen wir uns noch einen Tag in den Cevennen zu verbringen und dann eine Schleife am Mittelmeer entlang zu fahren. Nach einem Rundgang durch Montvert starten wir Richtung Chaos de Nîmes le Vieux. Auf dem Weg dorthin liegt das Örtchen Florac Trois Rivières, in welchem wir kurz Halt machen. Dann geht es weiter durch kleine Dörfchen zum Weiler L'Hom von dem eine Rundwanderweg durch die bizarren Felsformationen führt.
 
Wir sind beeindruckt von der Vielfalt an Formen die die Natur hier erschaffen hat , ein wirklich sehenswerter Ort. Nach langer Mittagspause fahren wir auf den Mont Aigoual (1571m ), der uns mit einer grandiosen Rundumsicht begeistert.
 
Auf der Suche nach einem Stellplatz fahren wir durch Maronenwälder entlang dem Vallée de Dourbies, wo wir bei Dourbies auch bald fündig werden .
 
Nach einer ruhigen Nacht hat der Himmel sich wieder stark bewölkt, was für uns den Entschluss weiter in den Süden zu fahren unterstreicht. Erstes Tagesziel ist La Couvertoirade, ein Mittelalter-Städtchen, welches als eines der schönsten Dörfer Frankreichs ausgezeichnet ist. Für uns leider eine Enttäuschung, zwar ist die Bausubstanz beeindruckend doch leider gepaart mit dem Flair von Disneyland. Es gibt kein Geschäft das nicht zu 100% auf Tourismus ausgerichtet ist . Alles hier ist Mittelalter vom Mittagsmenu bis zur Kleidung der Verkäufer. Non, Mercy !
 
So geht es weiter durch die Grand Causes zum Cirque de Navalles, einer tief in die Kalkfesen eingegrabenen Schlucht. Verschiedene Aussichtsplatformen ermöglichen einen tollen Ausblick. Durch die Gorges de l'Herault fahren wir der Sonne hinterher und schon bald erreichen wir bei Palavas das Mittelmeer.
 
Entlang der Etangs (Binnenwasserflächen) sehen wir immer wieder Flamingos und andere Wasservögel. Nach einem Rundgang durch Aigues Mortes mit seine dicken Stadtmauer geht es für uns durch die Camargue zu einem Weingut, bei dem wir schon einmal gestanden hatten . 
 
Am nächsten Morgen besuchen wir erst einmal den tollen Hofladen. Vin Sable , ein Wein der auf den sandigen Böden der Camargue gedeiht und den es bei uns selten zu kaufen gibt, ebenso wie Reis und Salz der Camargue aber auch provenzalische Produkte werden hier angeboten . Ein Glück das wir genug Stauraum haben und uns da nicht zurückhalten müssen. Weiter ging es dann entlang vieler kleiner Kanäle, vorbei an Weinbergen und Wiesen . Auch die schwarzen Stiere, die hier für die Arenen gezüchtet werden, sieht mann hier . Nach einem kurzen Rundgang in Saint Gilles fahren wir vorbei an Nimes nach Uzès wo heute Markt ist. Immer wieder erfreuen wir uns an der Vielfalt französicher Wochenmärkte. Jede Region hat ihre eigenen Spezialitäten und gerade auch lokal produzierten Käse gibt es mehr als man essen kann .
 
Aber auch Uzés selbst kann mit seinem südlichen Flair begeistern und ist eine Reise wert . Über Lussan, ein Bilderbuchdorf das mit seiner erhöhten Lage einen ausgezeichneten Ausblick auf das Hinterland von Uzés bietet, fahren wir dann zu den Concluses .
 
Die Schlucht der Aigullion, die man erwandern kann, hat sich tief in die umgebenen Kalkformationen eingegraben .
 
Fast 120 hm steigt man (auf einem gut ausgebautem Weg) hinab durch eine wilde Landschaft.
 
Begeistert und voller Eindrücke machen wir uns nun auf die Suche nach einem Stellplatz in Fahrtrichtung Nyons , denn da ist Morgen .....